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Dialog 42: Säkularismus und Kirche in der Schweiz
Zwei sich widersprechende Gefühle haben sich in der Seele vieler Schweizerinnen und Schweizer eingenistet. Das eine Gefühl ist die Gleichgültigkeit, wenn nicht gar Antipathie gegenüber allem, was mit Kirche zu tun hat. Den einen ist sie zu traditionell, den anderen spricht sie angesichts ihres unnachhaltigen Lebensstils zu sehr ins Gewissen, die dritten wissen gar nicht
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Säkularismus als Herausforderung (Dialoge 42-47)
Laut empirischen Erhebungen ist die Schweiz das säkularste Land Europas. Wie ist es zu dieser für viele religiös engagierte und motivierte Menschen durchaus zwiespältigen Situation gekommen? Haben gar das jüdisch-christliche Gottesbild und Weltverständnis am Prozess der zunehmenden Säkularisierung entscheidend mitgewirkt? Und was geschieht, wenn die Säkularität von Politik und Gesellschaft plötzlich in einen militanten oder
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Dialog 41: Mammon oder Mensch?
Zur ökumenischen Debatte um die Marktlogik Die Machenschaften der Superreichen, um ihre exorbitanten Gewinne vor dem Fiskus zu verstecken, die endlose Griechenlandtragödie, die notorische Überbewertung des Frankens, das Dauerthema der Korruption in den meisten Ländern oder der absurd tiefe Ölpreis, der das ökologische Bewusstsein austrickst sind nur einige der Marktthemen, die die tägliche Berichterstattung beherrschen.
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Dialog 40: Das Heilige und die Gewalt
Während für die einen die Religionen die eigentlichen Grundübel heutiger Gewaltspiralen sind, sind sie für andere die Quelle einer Haltung der Gewaltlosigkeit. Was steckt wirklich in den Religionen? Gibt es das Heilige ohne Gewalt? Worauf kommt es im Umgang mit dem religiösen Erbe an? Und nicht zuletzt: Gibt es grundlegende Unterschiede zwischen den Religionen in
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Dialog 39: «Fragt die Gläubigen» als zeitgemässe Methode der Theologie
Fragebögen des Vatikans, die in der Folge in Umlauf kamen, wurden allerdings als unverständlich empfunden und fanden nur eine geringe Verbreitung. An diesem Punkt setzte ein Forschungsprojekt dreier Studierender der Theologie und der Sozialwissenschaften an. Sie erstellten einen alternativen, verständlicheren Fragebogen in sieben Sprachen. Die Resonanz überstieg mit über 12 000 Teilnehmenden aus über 40
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Dialog 38: Kinder nach Design oder als Geschenk
Mit deutlichem Mehr hat sich das Schweizer Stimmvolk 2015 dafür ausgesprochen, dass auch hierzulande nicht nur Pränataldiagnostik, sondern auch Präimplantationsdiagnostik (PID) erlaubt sein soll. Bei der Pränataldiagnostik geht es um die Frage der Akzeptanz eines gegebenen Embryos. Bei der PID geht es hingegen um eine Auswahl (Selektion) aus mehreren Embryonen. Potentielle Menschen werden plötzlich zu
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Dialog 37: Entsorgung der Alten oder Kunst des Sterbens?
Die Bevölkerungsstruktur der Schweiz hat sich in den letzten hundert Jahren drastisch gewandelt, von der Pyramide zum Pilz. In Worten: Die Anzahl alter Menschen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist stark gewachsen. Damit auch die Frage nach ihrer Bedeutung innerhalb der Gesellschaft. Durch die Fortschritte der Medizin verliert darüber hinaus Alter und Sterben den Charakter eines zu
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Dialog 36: Zeitdiagnose und die Rolle der Kirchen
Jede Gesellschaft hat ihre kollektiven Mythen oder Narrative, die ihre Entwicklung fördern oder behindern. Dazu gehören in Europa die mit den Ideen der Aufklärung verbundene Überwindung der feudalen Strukturen, die damit verbundene Begründung des Bürgertums, das Werte wie Individualismus und Freiheit hochhält, aber auch die Emanzipation von Arbeitern und Frauen mit Errungenschaften wie AHV und
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Prophetische Einwürfe zu gesellschaftlichen Brennpunkten (Dialoge 36-41)
Religion und Kirche sind niemals ein Zweck an sich, sondern haben ihre Daseinsberechtigung in ihrem „Dienstcharakter“ an der Welt. So zumindest betont es eine Theologie, die sich prophetisch und widerständig versteht und der es nicht um Machterhalt und Besitzstandswahrung geht. Wir befinden uns heute in verschiedener Hinsicht in der „Krise“: Gesellschaftlich zeichnen sich Umwälzungen ab,
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Dialog 35: Neues Reden von Glaube in Theologie und Praxis
Die herkömmliche Sprache, in der die christliche Theologie – katholisch oder evangelisch – noch heute daherkommt, ist von den Inkulturationsbemühungen der ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung geprägt und spiegelt eine patriarchale, spiritualisierte und imperiale Denk- und Lebensweise. Während die dogmatische und philosophische Sprache des Hellenismus (vor allem des Neuplatonismus) und der Scholastik nach wie vor das
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